Einen BaerBOCK schießen

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Die Kanzlerkandidatin der Grünen will hoch hinaus – doch sie ist mehr Schein als Sein

Annalena Baerbock ist die erste Kanzlerkandidatin der Grünen in der gut vierzigjährigen Geschichte der Partei. Nach ihrer Nominierung im April entfachten viele Medien, allen voran der grünlinke öffentlich-rechtliche Rundfunk, ein Feuerwerk der Begeisterung für die vermeintlich hochkompetente Grünen-Kanzleraspirantin. Die Umfragewerte schossen in die Höhe.

Ich habe Zweifel, ob Baerbock wirklich hochkompetent ist. Sie hat schon zu viele „Böcke geschossen“, als dass man sie fachlich für wirklich sattelfest halten darf. Wir müssen nicht nur an das immer wieder gezeigte Video denken, als sie über die Rohstoffe, insbesondere „Kobold“ für die Elektroautobatterie referierte, oder dass sie ernsthaft glaubt, man könne größere Mengen Strom „im Netz“ speichern oder dass „jeder Deutsche im Schnitt 9 Gigatonnen“ (9 Milliarden Tonnen) CO2-Ausstoß pro Jahr habe (da lag sie um neun Nullen zu viel daneben). Als Mutter der Sozialen Marktwirtschaft, die sie in den 1960ern beginnen lässt, verortete Baerbock die SPD, nicht Ludwig Erhard. Sie hat offenbar nicht allzu viel Ahnung von der Geschichte der Bundesrepublik.

Immer wieder fällt sie mit Wissenslücken, Halbwissen, forsch vorgetragenen Irrtümern und Versprechern auf.

Annalena Baerbock hat in ihrem noch jungen Leben eine steile Karriere gemacht, aber vor allem in und mit der grünen Partei und in der Politik: Nach dem Studienabschluss an der LSE und der vierjährigen Arbeit in einem Abgeordnetenbüro schaffte sie schon mit Anfang 30 den Sprung in den Bundestag 2013. Sie hat sich seit ihrem Studium eigentlich nur in Partei- und Parlaments-Zirkeln bewegt. Ansonsten hat sie fast keine berufliche Erfahrung zu bieten. Sie hat nie außerhalb der Partei gearbeitet, sieht man mal von drei Jahren freie journalistische Mitarbeit für die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ ab. Und entscheidend ist: Sie hat noch nie eine größere Abteilung oder gar ein Ministerium geleitet.

Das ist ziemlich wenig Erfahrung für jemanden, der sich ernsthaft darum bewirbt, Kanzlerin von 82 Millionen Menschen in Deutschland zu werden. Die großsprecherische Behauptung, sie sei „Völkerrechtlerin“, weil sie ein Jahr an der LSE International Law studiert hat, ist vielen gestandenen Juristen schon übel aufgestoßen. „Wenn Baerbock glaubt, dass zwei Semester 2004/05 an der London School of Economics and Political Science genügen, um sich als Völkerrechtlerin ausgeben zu können, so zeugt das von blinder Ignoranz und Abgehobenheit“, findet etwa Prof. Gerd Seidel (Humboldt Universität).

Offenbar aus dem Drang heraus, ihren Lebenslauf wichtiger erscheinen zu lassen, als er ist, hatte sie ihn mit allerlei groß-tönenden Namen von Organisationen geschmückt. Sie sei „Mitglied“ beim UNHCR, hieß es in ihrem offiziell verbreiteten Lebenslauf auf ihrer Homepage. Dem Blogger Hadmut Danisch fiel auf, dass diese Angabe im Juni plötzlich verschwunden war. Das hat meine Neugierde geweckt. Natürlich ist es ziemlich lächerlich, wenn jemand, der sich als „Völkerrechtlerin“ bezeichnet, mit einer „Mitgliedschaft“ beim UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) angibt. Das ist eine UN-Behörde, bei der keine Privatperson Mitglied werden kann.

Diesen offensichtlich frisierten und aufgehübschten Lebenslauf habe ich mir vergangene Woche noch genauer angeschaut und weitere Ungereimtheiten entdeckt, namentlich eine Mitgliedschaft beim German Marshall Fund, die gelogen war, denn Baerbock war nur eine (von insgesamt mehr als 4000) Teilnehmern des Marshall Memorial Fellowship Programms. Falsch war auch die Angabe im Lebenslauf, sie sei Mitglied des „Europa/Transatlantik-Beirats“ der Böll-Stiftung. Da ist sie schon länger ausgeschieden.

In der Summe ergibt sich das Bild einer jungen Frau, die mit hochstaplerischen Angaben im CV Eindruck schinden will. Nachdem ich das auf Twitter recht deutlich angeprangert hatte, versuchte das Team Baerbock am Freitagabend plötzlich hektisch den Lebenslauf zu bereinigen und umzuschreiben. Das hat es letztlich nur noch schlimmer gemacht. Am Wochenende rollte eine große Welle der Berichterstattung über die aufgedeckten falschen Angaben, angefangen von der „Bild“-Zeitung („Drei neue Fehler? Neuer Bluff im Baerbock-Lebenslauf“) über Focus, NZZ, Welt, dpa, FAZ bis zu vielen Regionalzeitungen. Das amerikanische Magazin Politico titelte: „German Greens leader Baerbock under fire for resumé inflation“.

Die ganze kritische Berichterstattung hat den Grünen das Wochenende vor der Sachsen-Anhalt-Wahl verdorben. Ihre Versuche, kritische Recherchen als „frauenfeindlich“ oder „Hetze“ abzutun, schlugen fehl. Sogar die sicherlich grünen-nahe „taz“ befand eindeutig, dass Baerbock allein schuld ist. „Hochgradig unprofessionell“ lautete das harte Urteil der „taz“. Wer Kanzlerin werden möchte, muss sich auf harte Recherchen zu seinem Leben und seinem Programm gefasst machen. Da offenbart Baerbock wunde Punkte.

Am Ende dieses Wochenendes stehen für die Grünen nur knapp 6 Prozent bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Das ist wahrlich nicht viel für eine Partei, die Kanzler*in werden will.

Nachtrag, 8. Juni:
Vier Tage nach den Enthüllungen (zu denen noch mehr gekommen sind, etwa ein zur “wissenschaftlichen Mitarbeit” aufgeblasenes Praktikum bei einem britischen Institut, dessen Namen sie noch dazu völlig falsch geschrieben hat) äußert sich Annalena Baerbock erstmals zu ihrem mehrfach korrigierten Lebenslauf. “Das war Mist”, sagte sie der dpa.

Noch ein Nachtrag: Oben schrieb ich von “drei Jahren freie Mitarbeit” bei der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung”, angeblich war das 2000 bis 2003. Da habe ich inzwischen große Zweifel. Auf Nachfrage konnte die HAZ im digitalen Archiv gerade mal eine Handvoll Artikel von Annalena Baerbock ausfindig machen aus Jahren 2000 und 2002. Die ersten zwei Texte wurden im Rahmen von “ZiSH” (Zeitung in der Schule) erstellt, ein Schülerprojekt. Auch hier scheint es, dass AB ihre Zeit und Leistungen als “freie Journalistin” aufgebauscht hat.

Nachtrag, 10. Juni: Die Umfragewerte stürzen ab. Seit Mai ist die Zahl der Befragten, die mit ihrer Leistung sehr zufrieden oder zufrieden sind, um 15 Prozentpunkte gesunken – auf nun 26 Prozent, so das Ergebnis des neuesten Deutschlandstrends.

Der*die Erlkönig*in

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Gehört Gender-Lyrik die Zukunft?

Vor kurzem kursierte auf Twitter ein Ausschnitt aus einem literaturwissenschaftlichen Seminar. Es ging laut Betreff um die „Neuartigkeit der Naturerfahrung in Goethes Sesenheimer Lyrik“. Ein Teilnehmer schrieb dann einen Satz zu Marcel Proust, der folgendermaßen lautete – Achtung: „Marcel Proust definiert eine*n gute*n Stilisten*in als eine*n Künstler*in, der*die neue Erkenntnisse …“.

Sie mögen nun einwenden, dass dieser Satz gerade kein Beispiel für guten Stil, sondern für stilistische Grausamkeit und Vergewaltigung der Sprache darstellt. Aber vielleicht gehört der Gender-Lyrik die Zukunft? Denn gerade in den Sprachwissenschaften ist der Drang zur „geschlechtergerechten“ Sprache ja bekanntlich besonders groß. Dann müssten auch bekannte Werke der Lyrik und Weltliteratur folgerichtig um- und neugeschrieben werden.

Fangen wir mit Goethes Ballade „Der*die Erlkönig*in“ an:

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der*die*das Vater*Mutter*Elternteil mit seinem*ihrem Kind*
Er*sie*es hat den*das Knaben*Mädchen wohl in dem Arm,
Er*sie*es fasst ihn*sie*es sicher, er*sie*es hält ihn*sie*es warm.

Mein*e Sohn*Tochter*Kind, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater*Mutter*Elternteil, du den*die Erlkönig*in nicht? …

Aber auch Goethes „Der*die Zauberlehrling*in“ bietet sich an:

Hat der*die alte Hexenmeister*in
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine*ihre Geister*
auch nach meinem Willen leben.

Besonders reaktionären Geistern wird die stilistische Neuerung nicht unmittelbar als schön einleuchten. Aber das sind Probleme einer älteren Generation, die sich dem geschlechtergerechten Fortschritt verweigert, oder? Doch was geschieht im Mutterland von Marcel Proust, in Frankreich? Dort legt man offenbar mehr Wert auf guten Stil als auf „geschlechtergeschechte“ Sprache. Die reaktionäre Regierung von Emmanuel Macron hat in Gestalt des Bildungsministers Jean-Michel Blanquers ein Verbot des schriftlichen „Gendern“ in den Schulen beschlossen.

Auch westlich des Rheins war die Gender-Seuche auf dem Vormarsch: Dort verwendeten progressive Kreise statt der Sterne (wie in „Politiker*innen“) neuerdings Pünktchen wie in „député.e.s“ (Parlamentarier*innen) oder „électeur.rice.s“ (Wähler*innen). Das Thema spaltet Gesellschaft und Politik. Die französische Bildungsgewerkschaft SUD warf Blanquer vor, der „pädagogischen Gemeinschaft seine eigene Rückständigkeit aufzuzwingen“. Aus der Bevölkerung, darf man annehmen, gab es überwiegend Zustimmung zu dem Schritt, die schwer auszusprechenden Pünktchen nicht zur schulischen Norm werden zu lassen.

Zu wünschen wäre, dass „die Hexenmeister*innen“ der Gender-Sprache auch in Deutschland gestoppt werden.

Party in Soho, leere Büros in der City

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Nach der Lockdown-Lockerung freut sich die Wirtschaft in Großbritannien auf einen Aufschwung. Doch im Londoner Finanzdistrikt wird Corona längere Nachwirkungen haben.

In der Old Compton Street brummt es wie in einem Bienenstock. Ausgehungertes Partyvolk strömt seit Anfang der Woche wieder in die Ausgehmeile im Londoner Stadtteil Soho. Hunderte sitzen abends trotz der kühlen Temperaturen an Tischen und in den Zelten, die Pubs und Restaurants auf der Straße aufgestellt haben; dazwischen flitzen Kellner mit Gesichtsmaske herum. Die Gäste scheinen keine Angst mehr vor Corona zu haben. Vor dem The Three Greyhounds stehen Menschentrauben. Die Geisterstadt ist zu neuem Leben erwacht.

Ein paar Straßen weiter, nahe dem Leicester Square, sind aber die meisten Pubs noch geschlossen, und auch sonst im Londoner Zentrum wirkt es ruhig. Laut einer Schätzung des Gastronomie-Verbands Hospitality UK verfügen sechs von zehn Kneipen und Restaurants im Land nicht über genügend große Außenbereiche, die einen profitablen Betrieb ermöglichen würden. Sie müssen noch warten. Dafür atmen schon jetzt die Einzelhändler auf, die seit dieser Woche in England wieder ihre Geschäfte aufsperren dürfen. „Zurück mit einem großen Knall“ …

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Zum 150. Jahrestag der Reichsgründung: Das erste deutsche Wirtschaftswunder

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Wer das Kaiserreich auf Pickelhauben und Marschmusik reduziert, liegt falsch. In dieser wirtschaftlich dynamischen Zeit verwandelte sich Deutschland vom Agrarland zur führenden Industrienation und feierte große Erfolge in Forschung und Wissenschaft.

Der französische Beobachter war verblüfft. Bewundernd, auch etwas besorgt schrieb er: „Das bis dahin arme Deutschland wurde mit einem Schlage reich.“ Die Vorhaben der Deutschen seien „kolossal“, die Ausführung „ultraschnell“, notierte er. Ein gewaltiges Anwachsen des Wohlstands sei unübersehbar. Heutige Wirtschaftshistoriker gehen davon aus, dass sich in der Epoche des Kaiserreichs von 1871 bis 1914 das deutsche Volkseinkommen auf über 50 Milliarden Gold-Mark mehr als verdreifacht hat.

In den Städten erstaunte ihn kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs „die luxuriöse Ausstattung der Wohnungen, der Möbel, der Kleidung und der Tafel. In zwanzig Jahren haben sich die deutschen Gewohnheiten selbst beim Mittel- und Kleinbürgertum vollkommen verändert.“ Der Genuss von Weißbrot und Wein sei allgemein üblich geworden, „ebenso die Vorliebe für Kleidung aus englischem Tuch und Schnitt“, schrieb der französische Betrachter, den die Historiker Gerhard A. Ritter und Jürgen Kocka in ihrer Sammlung zur deutschen Sozialgeschichte zitieren.Spürbare Verbesserung des Lebens

In den knapp fünf Jahrzehnten des Kaiserreichs, proklamiert vor 150 Jahren am 18. Januar 1871, hat sich Deutschland fundamental gewandelt: vom rückständigen Agrarstaat in eine führende Industrienation. Mit Spitzenleistungen in Wissenschaft und Forschung, mit modernen, erfolgreichen Großunternehmen in neuen Industrien wie Chemie, Elektrotechnik, Maschinenbau und Automobilbau, mit einem nationalen Parlament und einem zunehmend selbstbewussten Bürgertum, durchaus mit großen sozialen Spannungen, aber auch Fortschritten zur Demokratisierung, zu mehr politischer Teilnahme und zu einer modernen Gesellschaft, die auch das Leben der wachsenden Arbeiterschaft spürbar verbesserte.

Dennoch dominieren vielfach holzschnittartige, dunkle Klischees über das Kaiserreich und seinen Obrigkeitsstaat. Bundespräsident Steinmeier hat letzthin zum Tag der Deutschen Einheit eine Rede gehalten, die diesbezüglich nur Negatives enthielt, ganz fixiert auf Militarismus und Demokratiedefizite. Die Rede gefiel der selbst sozialdemokratisch orientierten Historikerin und Demokratieforscherin Hedwig Richter nicht. „Meine Kollegen hatten recht, als sie mir entsetzt vom verkürzten Blick des (sonst sehr geschätzten) Bundespräsidenten auf das Kaiserreich erzählt haben – in seiner Rede zum 3.10. Das ist nichts als Pickelhaubengeschichte und ignoriert alle Aufbrüche der Zeit“, twitterte Richter. Die Forschung zeichne längst ein differenziertes und positiveres Bild.

Unbestreitbar ist der dynamische, lange ökonomische Aufschwung. Vom „ersten deutschen Wirtschaftswunder“ sprach der Historiker Hans-Ulrich Wehler. Etwas über 2 Prozent betrug die Wachstumsrate im Durchschnitt der 1870er Jahre, rund 3 Prozent in den 1890ern, nach der Jahrhundertwende beschleunigte sie sich auf 3,7 Prozent, hat der Bonner Wirtschaftshistoriker Carsten Burhop errechnet. Das könne man als Trippelschritte sehen. „Meine Studenten denken an die Wachstumsraten in China und finden das dann eher langsam.“ Aber man muss die Dynamik im historischen Kontext sehen.

Deutschlands Wirtschaft wuchs schneller als die Großbritanniens, des Mutterlands der Industriellen Revolution, das im 19. Jahrhundert als „Werkstatt der Welt“ galt. „Mehr und mehr Arbeitskräfte wanderten aus der relativ ineffizienten, 1871 noch dominierenden Landwirtschaft in Industrien und Gewerbe“, erklärt Burhop, „das war der Schlüssel für das hohe Produktivitätswachstum.“ Der einstige Nachzügler Deutschland holte so Schritt für Schritt auf, übertraf bald das große Nachbarland Frankreich. Eine hohe Investitionsquote beschleunigte den Industrieaufbau, die Einkommen zogen nach, auch wenn sie noch einiges unter dem britischen Wohlstandsniveau blieben.

Nicht nur die deutsche Schwerindustrie in den Kohlerevieren des Ruhrgebiets, in Oberschlesien und an der Saar, die Eisenbahnen, für die das Material die gewaltigen Werke von Alfred Krupp und andere lieferten, sondern besonders die innovativen neuen Industrien ab den 1880ern, Elektrotechnik und Chemie, Feinmechanik, Maschinenbau- und Automobilunternehmen, trieben die Entwicklung an. „Deutschland brillierte besonders in diesen damaligen Hightech-Branchen“, erklärt der Mannheimer Wirtschaftshistoriker Jochen Streb. „Im Grunde lebt Deutschlands Industrie noch immer von den Wurzeln, die damals entstanden sind.“

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Die britische Linke ist gespalten im Antisemitismusstreit

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Keir Starmer verstößt seinen Vorgänger Corbyn im Antisemitismus-Streit, doch der hat noch etliche Verbündete.

Es ist ein sagenhafter Absturz, den Jeremy Corbyn erlebt. Noch vor elf Monaten versuchte die Labour-Partei ihn zum Premierminister zu machen. Nun aber soll der Altlinke aus der Partei verstoßen werden, für die er seit fast vierzig Jahre im Unterhaus sitzt. Grund dafür ist Corbyns Versagen in einer langen Reihe von antisemitischen Vorfällen in der Labour-Partei und seine uneinsichtige Reaktion auf einen Untersuchungsbericht der staatlichen Gleichheits- und Menschenrechtskommission (EHRC). Ihr 130 Seiten starker Bericht spricht davon, dass Labour jüdische Mitglieder und Juden schikaniert und diskriminiert habe.

Für den neuen Parteichef Keir Starmer war das EHRC-Verdikt ein „Tag der Schande“ für die Partei. „Null Toleranz“ solle es für Antisemiten geben. Der 71-jährige Ex-Parteichef reagierte indes uneinsichtig. Zwar schrieb er, jeder Antisemit in der Partei sei einer zu viel, doch, so Corbyn, das „Ausmaß des Problems wurde dramatisch übertrieben“ von politischen Gegnern und den Medien. Nur drei Stunden später kam aus der Parteizentrale die Quittung: Corbyns Mitgliedschaft wird suspendiert bis zum Ausgang einer Untersuchung, und er fliegt aus der Labour-Fraktion in Westminster.

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Im Gedenken an Thilo Thielke

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Wie ein Schlag hat uns die Nachricht getroffen, dass mein Kollege, der Afrika-Korrespondent Thilo Thielke plötzlich und unerwartet verstorben ist. Gerade einmal 52 Jahre alt wurde er. In der vorvergangenen Nacht ist er in Tansania an einem Herzinfarkt gestorben. In Tansania besaß er seit sieben Jahren eine Lodge, ein kleines Hotel, nicht weit vom Kilimandscharo. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei minderjährige Kinder. Ihnen gilt mein tiefes Mitgefühl.

Wir wollten uns letztes Jahr noch in London treffen, haben uns knapp verpasst. In dieser Woche hatten wir eine gemeinsame Geschichte über Elfenbeinschmuggel und die Elefanten-Massaker der Wilderer vorbereitet. Das Überleben der Dickhäuter lag ihm am Herzen. „Am nächsten Montag könnte ich rausfahren in den Amboseli-Korridor. Dabei geht es darum, freie Korridore für die Elefanten aus dem relativ vollen Amboseli-Park in Kenia ins tansanische Kilimandscharo-Ökosystem zu schaffen“, schrieb er mir vor zwei Tagen. Daraus wird jetzt nichts mehr.

Thilo Thielke, geboren 1968 in Hannover, war ein außergewöhnlicher, furchtloser Reporter, ein Afrika-Korrespondent aus Leidenschaft. (Hier einige seiner Texte für die FAZ). Ja, Afrika lag ihm am Herzen, wie es jetzt im Nachruf heißt.

Er hat mich mit seiner offenen, sprudelnden Redeweise, seinen Erfahrungen und Berichten tief beeindruckt. Viele Journalisten fand er zu links und blauäugig. Über führende Nachrichtenmagazine und Zeitungen äußerte er sich zuweilen verächtlich; er hatte ja selbst fast zwei Jahrzehnte bei einem Nachrichtenmagazin in Hamburg gearbeitet, zu dessen Stars ein Herr Relotius zählte, und kannte als Insider, wie Geschichten mit dem richtigen Dreh gestrickt wurden. Lieber als den „Spiegel“ las er die „Weltwoche“ oder die „Achse des Guten“, für die er auch gelegentlich zur Feder griff (siehe hier und hier). Angela Merkels Politik der offenen Grenzen in der “Flüchtlingskrise” hielt er für fatal.

Thielke hat als Reporter viel Schreckliches gesehen. 1990 entdeckte er in Rumänien ein Kinderheim, in dem geistig behinderte Kinder und Jugendliche unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten wurden und einige starben. Später hat er für Spiegel-TV vom Balkan berichtet und grauenhafte Dinge, Massengräber etc. gesehen. Dann war er jahrelang in Nairobi, Bangkok und Kapstadt, zuletzt berichtete er seit 2018 als freier Autor für die F.A.Z. über ganz Subsahara-Afrika.

Als Anfang 2019 somalische islamistische Terroristen ein Hotel in der kenianischen Hauptstadt Nairobi überfielen und rumballerten, setzte sich Thielke kurzentschlossen ins Flugzeug und interviewte vor Ort schon Überlebende, als noch die letzten Schüsse der Al-Shabaab-Mörder knallten. Als es dann im Sudan krachte, flog Thielke hin und war bald in Khartum mittendrin, fuhr mit einem Fahrer zu Anti-Al-Bashir-Protesten und Straßenunruhen, sah brennende Barrikaden, hörte die Kugeln fliegen.

Er hat auch zahlreiche Reise-Bücher geschrieben, über Kenia, Tansania, die Philippinen und den bewegenden Bestseller „Eine Liebe in Auschwitz“ über die spektakuläre Flucht einer polnischen Jüdin und ihres Geliebten aus dem NS-Vernichtungslager und ihre tragische folgende Geschichte. Thielke schrieb auch Bücher über Fußball. Er war ein wunderbares Multitalent.

Der deutschen Heimat blieb er verbunden, auch wenn er sich der deutschen Politik und Gesellschaft immer mehr entfremdet fühlte. Thielke war ein konservativ-libertärer Marktwirtschaftler, ein Freidenker, ein Amerika- und Israel-Freund. Die Linksdrift der Parteien und vieler Medien hat er höchst skeptisch gesehen. Über den Gender-Irrsinn schüttelte er den Kopf. Grünlinke „woke“ Europäer, die sich in vermeintlich humanistischer Weise für eine Politik der offenen Grenzen und massenhafte Einwanderung für Afrikaner einsetzten, fand er gefährlich naiv. Wollte Europa wie Afrika werden? Mehr und mehr Parallelgesellschaften wie in Frankreich, dessen nordafrikanisch-arabische Banlieue-Vorstädte zunehmend islamisiert werden? Mehr Kriminalität? Das idealisierte Selbstbild der „Regenbogennation“ Südafrika fand er verlogen. Die Gewalt gegen weiße Farmer in Südafrika oder Zimbabwe hat er nicht verschwiegen.

Thilo Thielke hat die Probleme des Kontinents, die Korruption und Misswirtschaft der Potentaten, die sich Entwicklungshilfe-Geld in die Taschen steckten, das verbreitete Chaos und die lähmende Bürokratie, die hartnäckige Unbildung und den verbreiteten Aberglauben der Massen illusionslos beschrieben. Warum Afrika arm ist? Zu viel Korruption und zu viel Sozialismus, sagte er mir. Aktuell war er in Sorge, dass der „Medienhype“ um Corona zu extrem harten Lockdowns in Afrika führt, die viel schlimmere Auswirkungen haben als die eigentliche Krankheit, die nur relativ wenige Tote in Afrika fordert. Die schwere Wirtschaftskrise fordert Hunderttausende Tote; dass der Safari-Tourismus zum Erliegen kommt, bedrohte auch seine Lodge. Er fragte sich, wie er die Angestellten noch bezahlen sollte.

Wir haben häufiger Stücke gemeinsam geschrieben. Mal über hochverschuldete Länder des Kontinents, mal über den Einfluss der Chinesen, mal über Handel und Infrastruktur, mal über Wilderei und Schmuggel. Thilo Thielke war der bessere Schreiber von uns beiden, seine Passagen waren die spannenderen, lebensnahen. Ich habe mehr die Zahlen und volkswirtschaftliche Zusammenhänge beigetragen.

Wenn wir telefonierten, hörte ich im Hintergrund oft Tierstimmen, irgendwelche Vögel oder Affen schreien. Es waren Klänge aus einer anderen, exotischen Welt.

Lieber Thilo Thielke, ich möchte mich verneigen vor einem großartigen Journalisten und Kollegen. Ich werde Sie vermissen.

30 Jahre deutsche Wiedervereinigung – Dankbarkeit und Wut

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Die westdeutschen linken Eliten haben die Wiedervereinigung nicht gewollt. Und auch die Kohl-Regierung hat große Fehler gemacht. Heute ist vieles geglückt – aber ich kann die enttäuschten Hoffnungen vieler verstehen.

Als die Mauer fiel, war ich zehn Jahre alt. Meine Mutter weckte mich am Abend des 9. November 1989, holte mich zum Fernseher. Ihr kamen die Tränen, als sie die Bilder sah. Deutschlandfahnen, Menschen feiern und jubeln am Brandenburger Tor. Ein paar Monate später, im Winter 1989/1990 fuhr ich mit meinem Vater nach Dresden, zu Bekannten; für mich war es das erste Mal in meinem Leben in der DDR. Mein Vater hatte das Dresdner Ehepaar im November 1989 nach einem Aufruf des Roten Kreuzes, DDR-Bürger zu empfangen, am Münchner Hauptbahnhof aufgegabelt und bei sich untergebracht. Nun der Besuch bei ihnen, in Freital nahe Dresden.

Am Grenzübergang zwischen Bayern und Sachsen stoppten wir, gingen auf ein Feld, den ehemaligen Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze entlang. Es war bitterkalt. Wir kletterten auf einen der verlassenen Wachtürme. Die Scheiben in der Wachstube waren zersplittert, es zog ein eisiger Wind durch. Hier oben hatten DDR-Grenzsoldaten endlose Nächte gestanden und überwacht, ob nicht ein „Republikflüchtiger“ die Grenzanlagen zu überwinden versuchte. Als wir in Dresden aus unserem Auto stiegen, fiel mir der beißende Rauch in der Luft, der Geruch von den vielen Kohleheizungen auf. Wir konnten die ersten Minuten kaum atmen. Überall graue Fassaden mit herabblätterndem Putz. Von der Frauenkirche stand nur ein Mauerteil, der Rest war ein großer Trümmerhaufen. Davor das Luther-Denkmal.

Was hat sich seitdem alles getan, seit dem Untergang des SED-Staats. Das einstige graue Land ist neu erblüht. So viele wunderbare Reisen haben wir seitdem in die Ex-DDR, die „neuen Länder“ unternommen: Dresden, Leipzig, Erfurt, Weimar, Eisenach, Magdeburg, Potsdam, Berlin, die Mecklenburgische Seenplatte, Spreewald, Stralsund, Rügen.

Einer meiner besten Freunde, heute Patenonkel eines meiner Söhne, ist Brandenburger. Er wurde geboren als Sohn eines Pastors nördlich von Berlin, in der Uckermark. Seine Familie kannte die Kasners und auch die Tochter des „Roten Kasners“, er traf sie auf Grillfesten unter Pfarrern in der späten DDR. Für ihn kam das Ende der DDR gerade rechtzeitig. Trotz guten Abiturs wollte die SED nicht, dass der Pfarrerssohn studiert, der nicht in der FDJ war (anders als des Kasners Tochter), er musste eine Lehre machen. Erst nach dem Mauerfall durfte er an die Uni. Heute hat er schöne Karriere gemacht und lebt, nach Stationen in Berlin, London, Moskau und Dresden, mit seiner Familie in Sachsen auf dem Land.

Ein Großteil der westdeutschen linken Intellektuellen und der politischen Elite hat die Wiedervereinigung nicht gewollt. Sehr viele, vielleicht sogar die meisten tonangebenden westlichen Meinungsführer waren 1989 gegen die Wiedervereinigung, manche polemisierten regelrecht. Der damalige „Zeit“-Herausgeber Theo Sommer schrieb in seinem Blatt: „Wer heute das Gerippe der deutschen Einheit aus dem Schrank holt, kann alle anderen nur in Angst und Schrecken versetzen“. Der spätere Bundeskanzler Schröder bezeichnete wenige Monate vor dem Mauerfall eine auf die Wiedervereinigung gerichtete Politik als „reaktionär und hochgradig gefährlich“. Ein anderer großer SPD-Politiker verdammte selbst den Gebrauch des Wortes „Wiedervereinigung“ als „opportunistisch und widerwärtig“, Egon Bahr warnte damals dringend vor der „politischen Umweltverschmutzung“ einer „Illusion der Wiedervereinigung“.

In den westdeutschen linksliberalen Medien wurde schon seit den 1960er Jahren die DDR schöngefärbt, wie es der Historiker Jens Hacker dargestellt hat. Sie verbreiteten ein geschöntes Bild der DDR. Selbstkritisch bemerkte die WDR-Redakteurin Carola Stern nach 1989 zur Haltung der „Anhänger der Entspannungspolitik“: „Eine ganze Zeit lang gehörte es in den Redaktionsstuben nicht zum guten Ton, allzu ‚Unfreundliches‘ über den SED-Staat mitzuteilen. … Wir glichen uns dem allgemeinen Klima an, und so kam es schließlich, dass wir ein viel zu positives Bild der DDR vermittelt haben.“ Und Klaus Bresser hat als ZDF-Chefredakteur 1990 zugegeben, dass der „Mainstream“ einer Fiktion über die DDR erlegen sei, nämlich der „Fiktion einer materiell halbwegs saturierten Gesellschaft, die von der Herrschaft der Nomenklatura längst zu einem Regime von Spezialisten in Wirtschaft, Technik und Forschung übergegangen sei“. Wer auf die repressiven Seiten des kommunistischen Herrschaftssystems hinwies, wie etwa Gerhard Löwenthal, wurde als „Kalter Krieger“ diffamiert. Alles in allem haben viele Medien in ihrer Berichterstattung über die DDR versagt.

1989 war also alles vorbei. Die DDR kollabierte. Ich freute mich, konnte aber die Tragweite der Entwicklung damals in keiner Weise verstehen. Die DDR war pleite, gescheitert an ihrem eigenen System, der sozialistischen Planwirtschaft.

Im sogenannten Schürer-Bericht, einem Geheimgutachten für die SED-Spitze, hatte der damalige hohe DDR-Funktionär Gerhard Schürer (Vorsitzender der Staatlichen Plankommission) dankenswert deutlich gesagt, dass die hochverschuldete DDR entweder ihr (ohnehin schon recht niedriges) Konsumniveau für die Bevölkerung um 25 bis 30 Prozent senken müsse oder in die Zahlungsunfähigkeit rutsche. „Im internationalen Vergleich der Arbeitsproduktivität liegt die DDR gegenwärtig um 40 % hinter der BRD zurück“, schrieb Schürer. Tatsächlich war selbst das noch zu rosig gezeichnet: In Realität lag die DDR-Wirtschaft auf etwa einem Drittel der West-Produktivitätsniveaus.

Die West-Elite hat das völlig unterschätzt. Ein oft gehörtes Stereotyp besagte, die DDR zähle zu den „zehn führenden Industrieländern der Welt“. Helmut Kohl beklagte in seinen Memoiren, wie falsch man „selbst mit den pessimistischsten Schätzungen“ über den Wert des DDR-Produktionskapitals gelegen habe. Dass die DDR es geschafft habe, den wahren Zustand ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu verdecken, „kann man nur als eines der größten Täuschungsmanöver des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnen“, so Kohl. Die Wahrheit ist, viele ließen sich bereitwillig täuschen. Der Westen war auf den Zusammenbruch der DDR weitgehend unvorbereitet, die Wiedervereinigung war weitgehend unvorbereitet. (Siehe hier, S. 31ff.)

Was mich rückblickend ärgert, ist die Ignoranz westdeutscher Eliten, die den Untergang des maroden sozialistischen Systems nicht kommen sahen.

Helmut Kohl hat dann immerhin energisch die Chance für eine Wiedervereinigung genutzt.

Leider wurden nach 1990 einige wirtschaftspolitische Fehler begangen. Der Wechselkurs 1:1 war politisch gesetzt, aus ökonomischer Sicht war er falsch. Die abrupte Aufwertung der DDR-Mark, die auf dem Schwarzmarkt 1:8 gehandelt wurde, hat der dortigen geringproduktiven Industrie und Wirtschaft noch einen zusätzlichen Schlag versetzt und den Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft noch beschleunigt. Die hohe Arbeitslosigkeit in den neunziger Jahren war bedrückend.

Was mich ebenso empörte: Die Kohl-Regierung hat die kommunistischen Enteignungen in der SBZ (Sowjetisch Besetzte Zone) aus den Jahren 1945 bis 1949 nicht rückgängig gemacht, sondern das damals geraubte Gut behalten und wie ein Hehler weiterverkauft. Zehntausende Landbesitzer und Mittelständler, die damals enteignet und vertrieben worden waren, wurden nach 1990 abermals betrogen. (Hier ein längerer Artikel von mir dazu).

Das ist nun alles Geschichte. Die neuen Länder haben zwar bis heute nicht wirtschaftlich ganz aufgeschlossen, aber das Niveau ist doch beeindruckend. Heute, 2020, überwiegt die Freude darüber, dass der Sozialismus unterging und die Freiheit und die Marktwirtschaft gesiegt haben. Im Osten ist eine Re-Industrialisierung geglückt. Die “blühenden Landschaften” sind Realität geworden – allerdings um den Preis gigantischer Transfers von mehr als 1,5 Billionen Euro.

Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Auch dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung hat der Osten noch immer nicht wirtschaftlich auf das West-Niveau aufgeholt. Das Produktivitätsniveau stagniert bei etwa 75 Prozent des Westens. Das liegt neben anderem daran, dass es keine Zentralen von Großkonzernen in den „Neuen Ländern“ gibt und die hochbezahlten und hochproduktiven Forschungs- und Entwicklungszentren etc. fast alle im Westen liegen.

Auch politisch wurden viele Erwartungen enttäuscht. Die heutige Bundesrepublik ist leider nicht die beispielhafte freie Republik und Demokratie, die man sich erträumt. Es herrscht wieder eine bleierne Atmosphäre. Sachsen-Bashing ist in, die ostdeutschen Länder wurden als „Dunkeldeutschland“ verächtlich gemacht. Die Obrigkeit bezeichnet aufmüpfige demonstrierende Bürger als „Pack“. Viele Bürger haben das Gefühl, ihre Meinungsfreiheit sei eingeschränkt, sie dürften „nicht politisch korrekte“ Dinge besser nicht sagen.

Fragwürdige Entscheidungen werden in der EU und in Deutschland als „alternativlos“ durchgepeitscht, nicht-genehme demokratische Wahlen (eine Ministerpräsidentenwahl in Thüringen in diesem Jahr) sind „unverzeihlich“ und „rückgängig“ zu machen. Die umbenannte SED/PDS/Linkspartei herrscht in mehreren Ländern mit. Wer dagegen einer nicht-linken Partei angehört oder die falschen Presseerzeugnisse liest, wird an den Pranger gestellt.

Ich kann meinen Freund verstehen, der das alles grauenhaft findet. Ich kann die Wut und Verbitterung vieler verstehen, die damals andere Erwartungen hatten.

(Den Schwarzmarkt-Kurs der Ost-Mark hatte ich in der ursprünglichen Version mit 1:4 angegeben. Aufmerksame Leser haben mich darauf hingewiesen, dass der Kurs tatsächlich schlechter war. Er pendelte sich bei 1:8 ein. Der offizielle Umtauschkurs war 1:5.)

Kult der Korrektheit

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Eine neue Studie heizt die Diskussion um die Meinungsfreiheit an britischen Universitäten an. Ihr zufolge greifen konservative Hochschullehrer vermehrt zur Selbstzensur, um stigmatisierenden Angriffen vorzubeugen.

Der einst so liberale Geist, der britische Hochschulen auszeichnete, scheint sich zu verflüchtigen. Eine neue Umfrage unter Professoren und Dozenten hat die Diskussion über eine „Cancel Culture“ unter Akademikern angeheizt. Es gebe Diskriminierung und Einschüchterung, dies könne zu Selbstzensur führen und damit die Wissenschaftsfreiheit zerstören, so das Fazit der Studie „Academic freedom in the UK“…

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