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Erinnerung an den liberalen Eurokritiker Manfred Brunner (1947 – 2018)

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Am Wochenende haben etwa 400 Bürger auf dem Münchner Waldfriedhof die Beerdigung von Manfred Brunner besucht und von einem ganz besonderen Menschen Abschied genommen. Er war ein „homo politicus“, der aber die politische Karriere nie über seine Ideale stellte und der bemerkenswert freundlich seinen Mitmenschen gegenüber war. Manfred Brunner war ein gebildeter Liberaler, ein Patriot, ein kritischer, mutiger Europäer, ein guter Redner, ein Christ, ein liebender Vater und Großvater.

Für viele Menschen war er ein Freund, für einige ein Vorbild. Auf dem Waldfriedhof waren neben seiner Familie Prominente aus Politik und Medien zugegen. Mehrere Bundestagsabgeordnete waren dabei, zudem der Vorstandsvorsitzende von Europas größtem Verlagskonzern, mit dem er persönlich befreundet war. Selbst politische Gegner haben Manfred Brunner bescheinigt, dass er auch im harten Streit noch immer das Gegenüber als Mensch respektiert hat. Der Münchner Oberbürgermeister schrieb in einem Kondolenzschreiben an die Familie von seiner „Aufrichtigkeit, Streitbarkeit und Nahbarkeit“.

In Wahrheit hat Manfred Brunner nicht nur ein Leben, sondern drei Leben gelebt: Einmal die Zeit als aufstrebender Politiker der Liberalen, dann der Konflikt mit dem Establishment, was zum Verlust seiner gesellschaftlichen Stellung führte, zuletzt die Heimkehr zu sich selbst, als Wanderer durch Italien, als spiritueller Wanderer nach Rom, als Großvater, der mit seiner Enkelin jeden Vormittag Kuchen essen ging.

Aufgewachsen in einer liberalen Familie, sein Großvater war bayerischer Schatzmeister der FDP, hat Brunner in den Nachkriegsjahren Prominente wie Thomas Dehler und Theodor Heuss kennengelernt. Besonders der nationalliberale Dehler hat ihn geprägt. In den siebziger Jahren engagierte sich der Jurastudent und dann junge Rechtsanwalt bei den Jung-Demokraten. Er wurde schon 1972 in den Münchner Stadtrat gewählt, blieb dort bis 1987 aktiv, dann wieder in den neunziger Jahren. In den achtziger Jahren wurde Brunner bayerischer FDP-Vorsitzender. Weil er einen bürgerlich-rechtsliberalen Kurs bevorzugte, geriet er in Konflikt mit der linksliberalen Hildegard Hamm-Brücher. 1989 wurde Brunner nach Brüssel befördert als Kabinettschef des EU-Binnenmarktkommissars Bangemann.

Allerdings hat die Brüsseler Erfahrung ihn schnell ernüchtert. Brunner war stets ein überzeugter Europäer. Er liebte andere europäische Länder, vor allem Italien, aus ganzem Herzen. Doch den Maastricht-Vertrag, der die Aufgabe der D-Mark und die Schaffung einer Einheitswährung vorbereitete, hat er als Fehler abgelehnt. Eine Einheitswährung für zu unterschiedliche Länder könne nicht gutgehen, glaubte er. Mit seiner öffentlichen Kritik am Maastricht-Vertrag zog er den Zorn Helmut Kohls auf sich. 1992 schied er im Protest aus der Kommission aus, bevor er entlassen werden würde. Brunner gründete die Stiftung Demokratie und Marktwirtschaft, dann eine Kleinpartei namens Bund Freier Bürger. Dieser politische Neustart blieb erfolglos.

Seine Verfassungsbeschwerde 1994 in Karlsruhe gegen den Maastricht-Vertrag blieb vordergründig auch erfolglos, doch das Urteil zog wichtige Haltelinien ein, die eine völlige Aufgabe von Deutschlands Souveränität und Staatlichkeit verbieten.
In den neunziger Jahren kämpfte Brunner mit dem BFB einen Kampf David gegen Goliath, gegen die Union von Helmut Kohl, gegen Brüssel. Er wurde an den rechten Rand gedrängt, aus dem Establishment ausgestoßen, nicht wenige (falsche) Freunde wandten sich ab. Auch finanziell hat er zuletzt fast alles verloren, weil er für ein Millionen-Darlehen an die Partei persönlich gebürgt hatte. Einige Jahre lebte er nur mit einem finanziellen Minimum.

Er nutzte diese Zeit, um auf den Spuren Goethes durch Italien zu reisen, fast wie ein mittelalterlicher Wanderer. Er nahm exakt jene Route, die auch der von ihm geliebte Dichter bereist hatte, übernachtete teils in Klöstern. In dieser Zeit hat sich Brunner, der einst evangelischer Synodaler war, langsam dem Katholizismus angenähert. Brunner war mit sich und der Welt im Reinen, auch wenn er von Zeit zu Zeit noch kritische Leserbriefe oder Artikel schrieb, teils auch als Ghostwriter für CSU-Abgeordnete. Er pflegte auch weiterhin seine Freundschaften etwa zu Helmut Markwort, dem Focus-Gründungsherausgeber, oder Matthias Döpfner – beide haben zu ihm gehalten, als andere sich abwandten.

Wir haben ihn im vergangenen Sommer am Staffelsee getroffen, wo ich ihn nach vielen Jahren wieder einmal traf. Er war sofort meiner Frau und meinen kleinen Kindern herzlich zugetan. Eine Stunde fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein auf dem Boot über den See, dann gab es vorzüglichen Apfelkuchen aus der Dorfbäckerei. Kurz darauf hat Brunner seinen 70. Geburtstag gefeiert. Brunner liebte das Leben. Er war herrlich spontan, witzig, immer großzügig, manchmal auch ein Chaot. Als Parteiführer war er wohl nicht geeignet, weil er einfach zu sehr an das Gute in den Menschen glaubte und nicht erkannte, dass es auch viele andere Charaktere gibt.

Vor zehn Tagen ist Manfred Brunner völlig überraschend an einem Herzinfarkt gestorben. Er hinterlässt seine Frau, drei Kinder und einige Enkelkinder. Bei der Beerdigung (an der ich wegen einer Portugal-Reise leider nicht teilnehmen konnte) wurden die Enkel gefragt, was sie dem verstorbenen Großvater wünschen. „Dass er immer genug Kuchen im Himmel hat“, sagte seine Enkeltochter. Der andere wünschte sich aber einfach, dass der Opa doch bitte zurückkommen möge. Ich bin sicher, es wird ein Wiedersehen geben!

Kein Anlass zur Marx-Verklärung

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Deutschland erlebt derzeit irritierende Karl-Marx-Festspiele: Am Samstag, zum 200.Geburtstag, wurde in der Geburtsstadt Trier die tonnenschwere Statue aus China enthüllt, für die fast der ganze Stadtrat von Linkspartei bis CDU gestimmt hat (nur AfD und einige rechte Liberale waren dagegen). Der Bundespräsident ließ Anfang Mai im Schloss Bellevue über “Geschichte und Aktualität” des Marxismus diskutieren. Buchläden sind voll von Marx-Biographien. Intellektuelle schwärmen, die Linkspartei freut sich über die neue Marx-Konjunktur. Auch bürgerliche Ökonomen loben seine Analysen zur Kraft des Kapitalismus.

Was bei alldem zu kurz kommt, ist die Erinnerung an die Millionen Opfer der kommunistischen Regime im 20. Jahrhundert, die sich auf Marx beriefen – von der Sowjetunion über China bis zu vielen anderen Ländern Osteuropas, Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Zeitweise lebte ein Viertel der Menschheit unter Regierungen, die sich als marxistisch bezeichneten. Sicherlich war Marx damit ein historisch Großer – im Sinne Jacob Burckhardts, dass die Geschichte ohne ihn wohl anders verlaufen wäre.

Marx selbst hatte es tunlichst vermieden, konkret zu beschreiben, wie die kommunistische Wirtschaft funktionieren könne. Es blieb bei romantischen Andeutungen in seinen Frühschriften (“morgens jagen, nachmittags fischen, abends philosophieren”). Tatsächlich entpuppte sich der reale Sozialismus nicht als “Reich der Freiheit”, sondern überall, wo er ausprobiert wurde, als Unterdrückungsregime, das den Arbeitern wenig Freiheit und viel Elend brachte. In der Realität war der Sozialismus eine zentrale Planwirtschaft, die nicht funktionierte.

Ob in der Sowjetunion, in China, in der DDR: Es gab keine Berufsfreiheit, keine Reisefreiheit, keine Meinungsfreiheit. Dissidenten wurden unter Stalin und Mao in Lager gesteckt, gefoltert, Millionen Menschen krepierten. Als die 68er-Studenten hierzulande Marx feierten und die “Mao-Bibel” unterm Arm trugen, war China ein bitterlich armes Land. Während der Kulturrevolution verreckten Hunderttausende in Umerziehungslagern. Erst nachdem Maos Nachfolger sich vom orthodoxen Kommunismus gelöst haben und Privateigentum sowie Gewinne für Investoren und Wettbewerb zuließen, hat China einen großen wirtschaftlichen Aufschwung genommen. Hunderte Millionen wurden so aus der Armut befreit. Ob Marx diese dialektische Wendung gefallen hätte?

Marx war ein widersprüchlicher Mann. Er war Empiriker und Ideologe, Bewunderer und zugleich Untergangsprophet des Kapitalismus, getaufter Jude und Antisemit, Bohemien und Revolutionär, Vorkämpfer der “Proletarier” und Verächter der realen Arbeiter und des “Lumpenproletariats”. Linke Konkurrenten beleidigte er hemmungslos (Lassalle als “jüdischen Nigger”). Ganzen “reaktionären” Völkern in Osteuropa sprach er das Existenzrecht ab (“Völkerabfall”), außereuropäische Kulturen hielt er für primitiv und unwert. Marx taugt nicht als Säulenheiliger der Linken.

In zentralen Vorhersagen hat er sich geirrt. Statt in Massenelend zu versinken, erfreuen sich die Arbeiter im Kapitalismus heute eines in der Geschichte ungekannten Massenwohlstands; sie fahren Autos, machen Urlaub in fernen Ländern. Die Lebenserwartung ist um mehrere Jahrzehnte gestiegen, Bildung, Teilhabe, Freiheitsrechte – alles ist viel besser. Das Arbeiterelend der Mitte des 19.Jahrhunderts, das Friedrich Engels so drastisch beschrieb, wurde überwunden, weil die Wirtschaft in sagenhaftem Maß gewachsen ist – durch technische Innovationen und unternehmerische Leistungen – und weil organisierte Arbeiter vom gewachsenen Kuchen ihren Anteil erstritten. Marx hielt aber nichts von schrittweisen Verbesserungen, er wollte die Revolution, die “Diktatur des Proletariats”. Marx war ein Gewaltverherrlicher. Im Kern war sein Denken totalitär. Die Kapitalisten-Unternehmer entmenschlichte er, stellte sie als blutsaugende Vampire dar. Von dort bis zur Vernichtung im GULag war es kein weiter Weg.

Auf der anderen Seite finden sich bei Marx tatsächlich hellsichtige Analysen des Kapitalismus. Marx war ein Prophet der Globalisierung. Er erahnte, dass der Kapitalismus zu einer global transformierenden Kraft werde, er war begeistert von der Dynamik des Industriekapitalismus, der in England aufkam, dann auf Europa und Nordamerika, schließlich auf ferne Gebiete übergriff. Die “wohlfeilen Preise” der industriell gefertigten Waren der Bourgeoise seien die Artillerie, mit der sie chinesische Mauern niederschieße und “Barbaren” zur Kapitulation zwinge, schrieben Marx und Engels im Kommunistischen Manifest. Marx erkannte hellsichtig, wie moderne Massenproduktion in Verbindung mit neuen Transport- und Kommunikationsmitteln die Welt radikal verändert. Nur meinte er, dass der Kapitalismus sich zwingend selbst zerstöre.

Tatsächlich gibt es ernste wirtschaftliche und ökologische Probleme im Kapitalismus. Märkte brauchen einen staatlichen Rahmen, damit ein fairer Wettbewerb funktioniert; negative externe Effekte, zum Beispiel auf die Umwelt, müssen bepreist und so reduziert werden. Doch alle Versuche, Privateigentum und Märkte abzuschaffen, haben ins Elend geführt. Zur Lösung der aktuellen Probleme kann ein orthodoxer Marxismus nichts beitragen. Es besteht kein Anlass zu der Verklärung, die Marx derzeit vielerorts erfährt.

Die verschleppte Zinswende

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Mehr als zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise herrscht geldpolitisch noch immer Ausnahmezustand in Europa. Die Wirtschaft wächst stark, doch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank bleibt extrem locker. Die EZB gleicht einer Feuerwehr, die auch lange nach Verlöschen der Flammen immer weiter aus vollen Rohren Wasser spritzt. Ein solches Verhalten ist gefährlich. Es kann und wird neue Schäden verursachen.

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Merkels Endspiel

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Nach der für die CDU erschütternd schlecht ausgefallenen Bundestagswahl 2017 mit dem schlechtesten Ergebnis seit 1949 beginnt nun Merkels Endspiel, wie die „SZ“ treffend kommentierte.

Hauptgrund für das schlechte Abschneiden war ihr Versagen in der Flüchtlingskrise. Die CDU hat durch den Linkstrend der vergangenen Jahre viel Raum rechts von ihr geöffnet, den nun die AfD besetzt hat. Das Aufkommen der AfD dürfte ein bleibendes Ergebnis der Merkelschen „Modernisierung“ (aka Linksdrift) der CDU sein.

In einer von Gegensätzen gekennzeichneten Schwarz-Gelb-Grün-Koalition, in der die CSU sich wundreiben wird, dürfte sich Merkel ihre letzten Jahre an die Macht klammern – aber den Höhepunkt ihrer Macht hat sie längst überschritten, wie auch ihre zahlreichen Minnesänger in internationalen Medien eingestehen müssen.

In unserem Buch „Merkel: Eine kritische Bilanz“ habe ich im Vorwort diese Entwicklungen vorhergesagt.

Unser Buch mit prominenten Autoren war fünfzehn Wochen lang auf der „Spiegel“-Bestsellerliste, davon zehn Wochen unter den Top-20, und hat sieben Auflagen erreicht.

Erfreulich war, dass auch viele ausländische Medien das Buch zur Kenntnis genommen haben, etwa „Le Monde“ und „L’Opinion“ (aus Frankreich), „Berlingske Tidende“ und „Dagbladet Information“ (aus Dänemark), „Aftenposten“ (Norwegen), das niederländische Ferrnsehen NPO I, die japanische Zeitung “Sankei Shimbun”, selbst in der ältesten Zeitung Brasiliens „O Estado de S. Paulo“ und in der neuseeländischen “National Business Review” wurde das Buch erwähnt bzw. rezensiert.

Das „Luxemburger Wort“ schrieb, kurz vor der Wahl: Das Buch „setzt einen Kontrapunkt zu dem Dauerlob, das Merkel vor allem aus der internationalen Presse erfährt. … Merkel würde ihrer Partei zwar Wahlsiege bescheren, habe aber keinen konstanten Grundwerte. Es herrsche Beliebigkeit statt Verlässlichkeit, grüne Politik statt konservativer Werte, eine “Schweigen als Waffe” und eine Verweigerung von Debatten. Die Kritik trifft. … Alles in allem gelingt Plickerts Buch eine schärfere und begründetere Merkel-Kritik als sie derzeit von Martin Schulz, Cem Özedmir oder Frauke Petry zu hören ist.“

Auch in der CDU hat nun eine kritische Grunddebatte über Angela Merkel begonnen, nur trauen sich bislang wenige, die Parteivorsitzende offen infrage zu stellen. Aber das wird kommen.

Spätestens nach dem zu erwartenden Debakel der CSU bei der bayerischen Landtagswahl 2018 wird die kleinere Unions-Schwesterpartei wie eine angeschossene Wildsau durchs Berliner Regierungsviertel laufen – und dann rechne ich mit schweren Verwüstungen in der Jamaika-Koalition. Alles in allem wird diese letzte Regierungskoalition für Merkel kein Spaziergang. Besser (für die CDU) wäre es, wenn sie jetzt schon an einem Übergang hin zu einem Nachfolger arbeiten würde. Sonst stürzt die CDU bei der nächsten Wahl noch mehr ab.

Ein Riese, Scheinriese? Was bleibt von Merkel?

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Anders als die fedidwgugl-Schönredner sagen, ist Merkels Bilanz als Kanzlerin keinesfalls glanzvoll. Euro-Krise, Energiewende und Grenzöffnung haben dauerhaft hohe finanzielle und soziale Risiken geschaffen. Im Vergleich mit den großen Kanzlern Adenauer und Kohl ist ihre historische Leistung nebulös. Ein bleibendes Erbe der merkelschen “Alternativlosigkeit”-Politik, die stets nur bis zur nächsten Kehrtwende gilt, ist der Aufstieg der AfD als neuer Konkurrenz von rechts. Merkel ist ein Riese mit tönernen Füßen.

Hier ein Kommentar von mir auf Spanisch.

Seit vier Wochen Spiegel-Bestseller

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Unser Buch “Merkel: Eine kritische Bilanz” (siehe voriges Posting) ist sehr erfolgreich: Schon zwei Wochen nach dem Verkaufsstart sprang es auf die “Spiegel”-Bestsellerliste und ist doch nun seit vier Wochen, in der neuen Liste klettert es abermals auf Platz 9. Für einen Sammelband von Professoren und Publizisten ist das ein sensationell gutes Ergebnis. Demnächst wird die 6. Auflage gedruckt.

 

Zudem gibt es eine ganze Reihe – überwiegend sehr guter – Rezensionen und Artikel über das Buch. Hier kommen einige kurze Auszüge:

 

„Bekannte Autoren wagen mitten im Wahlkampf eine Abrechnung mit der Kanzlerin“ (Die Welt)

„Für 19,99 Euro bekommt man ein Pfund Merkel-Abscheu“ (taz)

„sachkundige Kritiker der Merkelschen Politik“ (rbb-Kulturradio)

„lesenswertes Buch“ (Rheinische Post)

„22 hochkarätige Merkel-Kritiker, die eine im Grunde katastrophale Bilanz ziehen“ (Junge Freiheit)

„Plickerts Buch ist ein Tornado, der Muttis Garten verwüstet“ (Allgemeine Zeitung, Mainz)

„ein Scharfmacher-Buch mit einer klaren Agenda. Sie heißt: Merkel muss weg“ (Münchner Merkur)

„Merkel-Mythen gründlich zertrümmert. … Einige der aktuell spannendsten politischen Autoren mit einer bemerkenswerten Tiefenanalyse des politische Phänomens Merkel“ (Nordwest-Zeitung, Oldenburg)

“Starker Tobak” (Magazin Der Selbständige)

 

Außerdem erreichten mich zahlreiche Mails und Anrufe von begeisterten Lesern. Auch aus dem Bundestag – aus der Unionsfraktion (!) – gab es Reaktionen. Hinter vorgehaltener Hand klagen CDU- und CSU-Abgeordnete ihr Leid.

Zuletzt: Selbst im Ausland wird das Buch wahrgenommen. Ein niederländischer öffentlicher TV-Sender will ein Interview machen. Und sogar in einer neuseeländischen Wirtschaftszeitung, der “National Business Review” gab es eine lange Rezension. Hier einige Auszüge: “22 German and international senior academics and commentators to shed light on Merkel’s 12 years in the chancellery. It has already reached ninth place in Germany’s non-fiction book Charts. … …  As many of the authors in Plickert’s book point out, Merkel has burdened her country with enormous long-term liabilities. She often did so in response to short-term political impasses. In this way, Merkel has secured her position as the nearly unrivalled political leader she is. But the costly results of her actions will only become visible long after she will have left the Scene. … With a record like this, it is hard to understand Merkel’s enduring success.”

Neues Buch “Merkel: Eine kritische Bilanz”

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Seit Montag ist unser Buch „Merkel: Eine kritische Bilanz“ auf dem Markt und verkauft sich schon wie warme Semmeln. Offenbar trifft das Buch einen Nerv vieler Leute, gerade im liberal-konservativen Lager.

In diesem Buch ziehen 22 Professoren und Publizisten eine Bilanz der Ära Merkel. Ich als Herausgeber habe renommierte Autoren versammelt, die das politische Wirken und die Person Merkels analysieren. Hier ein Link zur Verlagsankündigung inkl. Leserprobe.

Mit dabei sind so profilierte Köpfe wie die deutsch-türkische Soziologin Necla Kelek, die Publizistin Cora Stephan, der Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz, der Historiker Michael Wolffsohn,  der SPD-Querdenker Thilo Sarrazin, der Wirtschaftspublizist Roland Tichy, die Feminismuskritikerin Birgit Kelle, Ökonomie-Professoren wie Justus Haucap sowie Politologen und Journalisten aus England, Amerika und Osteuropa.

Das Fazit: Die Kanzlerin ist ein Scheinriese, eine überschätzte Politikerin, die sich mehrere gravierende Fehler zuschulden hat kommen lassen. Angefangen beim Lavieren in der Eurokrise und der kopflosen Energiewende bis hin zu ihrem Agieren in der Flüchtlingskrise: Das Durchwursteln, Zaudern und Aussitzen der Kanzlerin wird Deutschland auch auf längere Sicht schwer belasten.

 

Erste Reaktionen in anderen Medien nach unserer Buchpräsentation in Berlin in der Bundespressekonferenz, bei der Prof. Andreas Rödder (Uni Mainz, Vorstand Konrad-Adenauer-Stiftung) und Thilo Sarrazin sprachen:

„Bekannte Autoren wagen mitten im Wahlkampf eine Abrechnung mit der Kanzlerin“, schrieb Susanne Gaschke in der „Welt“ (20. Juni, S. 4). Die „rebellische Pose dabei ist mitunter schwer erträglich“, fand sie. Besonders Sarrazin hat sie viel zitiert. „Toleriert man die Rebellenpose, dann bietet der Sammelband durchaus interessante Beiträge“, urteilte Gaschke dann. „Norbert Bolz nähert sich Angela Merkel zwar mit penetrantem Paternalismus, aber was er zum ‚Schweigen als Waffe‘ zu sagen hat, ist lesenswert.“ Und: „Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt analysiert überzeugend, welche Probleme sich für die CDU daraus ergeben, dass sie den Wert- und Kulturkonservativen keine Heimat mehr bieten kann. Er vergisst dabei auch nicht zu erwähnen, dass viele Unionsmitglieder schlicht zu feige waren, sich einer Positionsverschiebung ihrer Partei nach links und grün zu widersetzen.“ Und: „Herausfordernd und spannend ist der Beitrag der Autorin Birgit Kelle, die die sozialdemokratische Wende der CDU-Familienpolitik in der Amtszeit Ursula von der Leyens beschreibt“. Zum Schluss: „Ansonsten gilt, was der Mainzer Zeithistoriker Andreas Rödder, ein CDU-Mitglied, zu Beginn der Buchvorstellung sagt: Für eine Merkel-Bilanz ist es drei Monate vor einer Wahl, zu der die Kanzlerin noch einmal antritt, gewiss zu früh. Für eine Debatte anstelle gefühlter Alternativlosigkeit hingegen ist es höchste Zeit.

Die „taz“ fand das Buch und die Präsentation ganz furchtbar. Wäre es anders, hätten wir etwas falsch gemacht. Auszug aus dem „taz“-Artikel: „Huijuijui, ich versteh zwar bloß die Hälfte – aber der traut sich was, dieser Sarrazin“.

Dagegen war der Bericht im „Neuen Deutschland“ geradezu zahm und freundlich. „Was FAZ-Redakteuer (sic) Philip Plickert da unter der Überschrift »Merkel, eine kritische Bilanz« am Montag in Berlin der Öffentlichkeit vorlegte, wäre treffender als Scherbengericht angekündigt“, schrieb im ND eine Frau, die zu DDR-Zeiten mal Journalismus an der Karl-Marx-Universität studiert hat. Weiter: „Herausgeber Plickert kommt schon bei der Ankündigung der auf 250 Seiten ausgedehnten Fehleranalyse zum wenig wohlwollenden Schluss, dass Angela Merkel nicht jene Lichtgestalt ist, als die sie vielen gilt, sondern ein Scheinriese, der bei näherer Betrachtung mächtig schrumpft. »Eine gewiefte, aber überschätzte Politikerin«, so der FAZ-Journalist unter Verweis auf planlose, undurchdachte Entscheidungen und abrupte, opportunistische Wenden.“. Weiter meint sie: „Das alles könnte man freilich auch mit einer linken Sicht unterschreiben – würden die Autoren, die ausdrücklich im liberal-konservativen intellektuellen Milieu verortet werden, nicht ihren Fokus vor allem auf Momente der Ära Merkel richten, als die kühle Kanzlerin ausnahmsweise menschlich reagierte: in der Eurofinanzkrise, bei der Energiewende nach Fukushima und bei der – wohlgemerkt anfänglichen – Flüchtlingspolitik im Sommer 2015. Was da als »differenzierte, ehrliche Analyse« angekündigt ist, gerät zur schonungslosen Abrechnung.“

 

Venezuela am Abgrund

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Die Situation im sozialistisch regierten Venezuela wird täglich schlimmer. Wirtschaftskrise, Gewaltkriminalität und ein zunehmend diktatorisches Regime bringen das Land an den Abgrund. Meine Frau hat die Entwicklung vor kurzem auf Tichys Einblick beschrieben -> hier.